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Vliesstoffe
Vliesstoffe gelten wegen ihres oftmals verdeckten Einbaus und ihrer Funktionalität gemeinhin als Helfer im Verborgenen. Spätestens aber seit der Covid-19 Pandemie sind sie verstärkt und für jeden sichtbar in das Blickfeld der Öffentlichkeit getreten. Vor allem die Extrusionsvliesstoffe bieten hervorragende und einstellbare Filtereigenschaften, die sie für die Herstellung von Mund-Nasen-Schutzmasken prädestinieren. So war es keine Frage, dass die im Technikum des Kompetenzzentrums verfügbare Anlagentechnik kurzfristig vom Versuchsbetrieb in den Produktionsmodus überführt wurde, um die sprunghaft angestiegene Nachfrage mit einer wenn auch kleinen Produktionsmenge zu decken. Immerhin wurden bis Jahresmitte 2020 wöchentlich rund 4,2 Tonnen SMS Vliesstoffverbund ausgeliefert. Eine Menge, die für die Herstellung von mindestens 750.000 Masken ausreicht. Bei den damit verbundenen Arbeiten haben unsere Mitarbeiter wertvolle Erfahrungen bezüglich der Prozessoptimierung gesammelt. Zusätzliches Wissen und neue Ideen für zukünftige Forschungsthemen wurden generiert.
Aber auch Entwicklungen fernab der Pandemie hatten und haben ihren festen Platz in unserem Tätigkeitsprofil. Die aktuelle Entwicklung in der Automobilindustrie bekommen wir nicht etwa durch sinkende Auftragszahlen, sondern durch einen Hype an Entwicklungsanfragen direkt zu spüren. Triebkraft dafür scheint aus unserer Sicht der Wandel zur E-Mobilität. Nach wie vor beschäftigen wir uns mit nachhaltigen Themen aus den Bereichen Leichtbau, Recycling und der Nutzung nachwachsender Ressourcen. Durch veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen werden neue Anforderungen an Filtration oder Akustik gestellt, für die wir an intelligenten Lösungen arbeiten. Unser Team hat sich mit einer Reihe von jungen Wissenschaftlern und Technikern verstärkt. Wir freuen uns auf intensive thematische Diskussionen und eine spannende fachliche Zusammenarbeit mit Ihnen.
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Ihr Ansprechpartner
Patrick Engel, M. Sc.
Leiter Vliesstoffe I Recycling
Tel.: +49 371 5274-209
Anwendungsfelder
Aktuelles aus der Forschung
BioHyg – Nachhaltige und biobasierte Hygienevliesstoffe
Das Hauptziel des Forschungsprojektes lag in der Entwicklung eines funktionellen, marktfähigen Hygienetextils auf Vliesstoffbasis, das aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Eigenschaftsprofilen besteht. Der Vliesstoff sollte dabei unter anderem vollständig aus biobasierten und ökologisch unbedenklichen Materialien bestehen und Tragekomfort sowie Haptik und Barrieresicherheit gewährleisten.
Das Projekt startete im Oktober 2020 und eine die Zwischenergebnisse nutzende Folgeentwicklung wurde auf der Techtextil 2022 mit dem Innovation Award ausgezeichnet. Unseren umgesetzten Demonstrator können Sie bei unseren Messeauftritten sowie bei Besuch des STFI bestaunen.
(Bild: Hygienepad mit Lagenaufbau TopSheet, ADL, Saugkern, BackSheet – von oben nach unten)
Kunst und Technik
Projekt: Experiment Struktur
„Mit Vliesstoffen, die nach der Polfaser-Vlieswirktechnologie Kunit entwickelt wurden, werden in der Industrie technische Filter, akustisch Strukturen sowie Elemente mit Polstereffekt realisiert. Dass Vliesstoffe auch optisch sehr ansprechend und außergewöhnlich sein können, wenn sie mit Designverständnis in einer solchen Struktur umgesetzt werden, haben die Studierenden im Projekt eindrucksvoll bewiesen. Die Ausrichtung der Fasern aus der Vliesstoffoberfläche in die dritte Dimension ohne die Notwendigkeit eines zusätzlichen textilen Konstruktionselements macht diese Technologie besonders spannend und vielseitig.“
Patrick Engel, Leiter Kompetenzzentrum Vliesstoffe am STFI
In dem Modeprojekt Experiment Struktur experimentierten die Studierenden des 1. Semesters im Studiengang Gestaltung / Modedesign der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Das Projekt ist eine praktische Umsetzung mit dreidimensionalen Strukturen am Körper. Den Ausgangspunkt bilden modifizierte geometrischen Formen, durch deren Addition außergewöhnliche komplexe Strukturen entstehen. Der Körper wird zum Träger der Struktur, formt und setzt sie in Bewegung – ein Versuch, dreidimensional strukturierte Flächen in skulpturale Kleidung zu transferieren.
(Bild: Design von Lilian Fuchs – Projekt Experiment Struktur 1. Semester, 2021)